Ein Standard ist ein allgemein anerkanntes, formalisiertes, oder nicht-formalisiertes Regelwerk. Häufig wird es in der Industrie als eine Norm
festgehalten, die das Zusammenarbeiten verschiedener Unternehmen harmonisiert und vergleichbar macht, da sie allgemeingültig ist. IT-Standards sind eine Möglichkeit, durch Harmonisierung und Optimierung der IT-Landschaft Kosten in hohem Maße zu reduzieren. Sie sind häufiger Teil der IT-Strategie und stehen unter der Aufsicht des IT-Controlling. Standards optimieren das TCO (Total Cost of Ownership) von Investitionen und unterstützen das IT-Arbeitsplatzmanagement. Die IT-Strategieentwicklung definiert unternehmensinterne Standards, erklärt diese für verbindlich und interessiert sich ihre ständige Verbesserung. Das IT-Controlling prüft das Einhalten dieser verabschiedeten Standards und liefert ein Maß dafür, ob die beschlossenen Standards auch ihren erhofften Erfolg zeigen. Hauptziel der IT-Standardisierung ist ein angemessener, umfassender und möglichst einheitlicher Arbeitsplatz für den Großteil der Mitarbeiter, nicht aber aller Mitarbeiter. Auf die Anforderungen von Spezialisten muss ausreichend reagiert werden können, aber eine Individualisierung aller Arbeitsplätze ist zu wartungs- und kostenintensiv. Einheitliche Informationssysteme und IT-Prozesse führen in erheblichem Umfang zu sinkenden Kosten für Einführung, Betrieb und Wartung.
Standardisierungen in verschiedenen Feldern werden in der nachfolgenden Tabelle aufgezeigt:
Services
- Bereitstellung und Wartung von IT-Arbeitsplätzen
- Vorgehensmodelle für IT-Projekte
- Internet- und Intranetauftritt
- Verschlüsselungsverfahren
- Kostenschätzungsmethoden
- Modellierungsmethoden
- V-Modell, ASAP
- Layout, Freigabeprozesse
- PGP*
- Functionpoint
- ARIS-EPK
Standardisierungsfeld | Bereiche | Umsetzung |
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Hardware |
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Software |
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Im Bereich der Hardware wird hauptsächlich auf standardisierte Komplettsysteme für Büroarbeiten als auch mobile Arbeitsplätze gesetzt. Die Ausstattung muss hierzu entsprechend festgelegt werden. Bei ausreichender Definition bietet es sich an, hier durch Outsourcing der Hardwareversorgung, oder das Leasing entsprechender PCs, weitere Optimierungen durchzuführen. Wobei Leasing und Outsourcing nicht in allen Fällen optimale Alternativen sind und durch entsprechende Kalkulationen gegengeprüft werden müssen. Entsprechende SLAs bieten bei Outsourcing und Leasing zusätzliche Sicherheiten.
Im Bereich der Softwareentwicklung haben sich entsprechende Standards wie Java, C++ oder .NET etabliert. Hinzu kommen die jeweiligen Industriestandards wie beispielsweise ABAP der SAP AG. Weiterhin haben sich allumfassende betriebswirtschaftliche Standardprodukte wie SAP R/3 in größeren Unternehmen durchgesetzt.
Regelmäßig muss die Standardisierung von Software und die Integration von externen Daten dann durchgeführt werden, wenn
Unternehmenszusammenschlüsse neue und andere Strukturen aufweisen. Je einheitlicher die Unternehmensstrukturen sind, umso reibungsloser kann dieser Prozess geschehen. Doch häufig ist dies nicht der Fall – hier setzen die Ideen zur Standardisierung oft ein.
Die Services eines IT-Bereiches sind nicht so leicht standardisierbar, wie Hard- und Software. Beispielsweise sind Prozesse zur Entsorgung von Rechnern häufig teuer und nicht vorhanden.
Außerdem unterstützt die standardisierte Vorgehensweise bei der Softwareentwicklung den Entwickler. Oft sind Softwarelösungen für solche Vorgehensmodelle minimal und nur in größeren Unternehmen vorhanden. Außerdem sind Regelungen von E-Mails und beispielsweise Intranetveröffentlichungen notwendig, um Wildwuchs zu verhindern. Der Einsatz von SLAs kann außerdem für die Mindestumsetzung von Standards garantieren.
Um noch einmal den Gesamtnutzen der IT-Standardisierung hervorzuheben werden hier die Vorteile zusammengefasst:
- kostengünstigere Beschaffung
- einfachere Administration
- einfachere Anwendung
- einfachere Vernetzung
- Durchgängigkeit der IT-Infrastruktur
- weniger Schnittstellen bei Systemübergängen
Praxisbeispiel – IT-Standardisierung
An dieser Stelle sei zur Verdeutlichung der Notwendigkeit in gewachsenen Unternehmen IT-Standards einzuführen ein Praxisbeispiel aus /Masterkurs2005/ vorgestellt. In einer Heidelberger Druck AG mit insgesamt 19.500 Clients wurden bei einer Stichprobe von 6150 Geräten 5984 verschiedene Softwareprodukte festgestellt. Nach einer entsprechenden Standardisierungsmaßnahme konnte die Zahl auf ca. 300 Produkte reduziert werden.
Quellenangabe
/Masterkurs2005/ – Masterkurs IT-Controlling; Andreas Gadatsch, Elmar Mayer; Vieweg-Verlag; 2005